Interview beprodigital Jessica Hein - anisense

Interviewreihe – „Unternehmer starten online durch – ihre Story“ – Jessica Hein – Anisense

Wir möchten gern Unternehmer/innen vorstellen – Ihre Geschichte, ihre Produkte, was sie dazu bewogen hat, online zu verkaufen, was ihnen am Herzen liegt und sie antreibt etc. Uns liegt es am Herzen, die Menschen dahinter zu zeigen. Denn auch wenn man online verkauft, sehen wir den zwischenmenschlichen Aspekt dahinter. Wir möchten herausstellen, dass Kunden zwar über ein technisches Tool kaufen, aber auf der anderen Seite immer ein Mensch, eine Geschichte, eine Persönlichkeit steht, die mit Herzblut etwas geschaffen hat.

Deshalb freuen wir uns sehr, dir in diesem Artikel Verhaltensberaterin für Hund, Katze & Pferd Jessica Hein von Anisense vorzustellen – ihre Geschichte, wie sie dazu kam, digitale Produkte zu verkaufen und was sie Newbies in der digitalen Welt mit auf den Weg gibt, erfährst du im Interview! Übrigens Jessica ist ein tolles Beispiel dafür, wie man sein offline Business und zugleich sein online Business miteinander verbinden kann!

Unsere Fragen an Jessica:

1. In unserer Interviewreihe geht es uns vor allen Dingen darum, die Menschen hinter den Online Unternehmen zu zeigen. Bitte stelle dich kurz vor! Was sollten wir unbedingt über dich wissen?

Mein Name ist Jessica. Ich lebe mit meiner Familie und unserem griechischen Mix Timmy in der wunderschönen Voreifel, im Kreis Euskirchen.

Schon immer habe ich mich für Tiere, deren Bedürfnisse und ein friedliches Miteinander interessiert. Ich habe von klein auf immer mit den unterschiedlichsten Tieren, wie z.B. Meerschweinchen, Kaninchen, Goldhamstern, Chinchillas, Nymphensittichen, Hunden, Frettchen usw. gelebt.

Als meine Eltern einer tauben Pointer-Mischlingshündin aus dem Tierschutz ein Zuhause gaben, habe ich auch diese trainiert und dabei immer auf ein freundliches Miteinander Wert gelegt. Sie konnte nachher problemlos frei laufen.

Ich hatte auch von früh an Pflegepferde und habe hier immer bevorzugt die „verhaltensoriginellen“ Exemplare gewählt, die sonst niemand haben wollte.

Als unser erster eigener Hund, Timmy, Weihnachten 2012 aus dem Tierschutz bei meinem Mann und mir einzog, hatte er viele „Baustellen“ was das Thema Stress und Angst betraf. Zusätzlich stand auch noch auf der „Agenda“, ihn mit unseren (seinerzeit noch) drei Frettchen zu vergesellschaften. Ich habe mir damals viel Theorie angelesen und mir eine bedürfnisgerecht arbeitende Trainerin gesucht, mit der wir unglaubliche Fortschritte erzielen konnten.

Durch meinen eigenen Werdegang weiß ich gut, was meine Kund:innen bewegt und belastet.

2. Dein Lieblingsort zum Arbeiten – Wo kommen dir die besten Ideen?

Tatsächlich „am Kunden“. Fragen, die bei meiner Verhaltensberatung aufkommen, Situationen, die dort entstehen…diese bringen mich dann auf Ideen. Denn viele der Fragen und Probleme begegnen mir häufiger und zeigen mir damit, dass es vielen Tierhalter:innen in diesem Punkt ähnlich geht. Das bewegt mich dann dazu Input hierzu zu entwickeln.

3. Was ist deine berufliche Geschichte? Gab es Phasen in deinem Berufsleben, die dich besonders geprägt haben und/ oder richtungsweisend für dich waren?

Durch Timmy und einige der anderen Tiere im Laufe meines Lebens, war ich von den Themen Tierpsychologie, Verhaltensforschung usw. so fasziniert, dass ich mich im Oktober 2013 endlich doch entschieden habe, berufsbegleitend die Ausbildung der „Tierhaltung/Tierpsychologie“ am BTB in Remscheid zu beginnen. Ich habe mich von Beginn an auf die Arbeit mit Hunden, Katzen und Pferden spezialisiert.

Seit Ende 2015 unterstütze ich meine Kund:innen in meiner Verhaltensberatung mit ihren Tieren. Ich bin stolzes Mitglied der Trainervereinigung „Trainieren statt dominieren“, sowie Mitglied des IBH e.V. und lege großen Wert auf bedürfnisgerechtes und belohnungsbasiertes Training. Ich bilde mich laufend fort und halte mich so auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschungen rund um die Lerntheorie, Emotionsforschung, Gesundheit usw. usf.

Durch meine Erfahrungen mit meinen eigenen Tieren weiß ich, wie sich viele Halter:innen mit ihren Tieren fühlen, wie verzweifelt manche Tierhalter:innen angesichts einiger Verhaltensweisen sind.

Mit meiner fundierten Ausbildung bin ich nun in der Lage, die Menschen mit ihren Tieren dort abzuholen, wo sie gerade stehen, Verständnis für so manches Verhalten herzustellen und Verhaltensweisen mit den Halter:innen gemeinsam langfristig zu ändern.

Wichtig ist mir, den Menschen zu zeigen, dass ein harmonischer Alltag und die Änderung von unerwünschtem Verhalten auch auf freundliche Art und Weise möglich ist und keiner Rudelführung, Dominanz, Druck oder Korrektur bedarf. Wir müssen Tiere nicht ängstigen und grob mit Ihnen sein, um etwas zu erreichen.

Gerade in der Hunde- und Pferdewelt liegt für mich und meine „Mitstreiter:innen“ leider noch viel Aufklärungsarbeit vor uns.

4. Was ist deine Motivation, dein Wissen online anzubieten?

Den Gedanken hatte ich schon länger, denn viele aversiv arbeitende Trainer:innen sind online und im TV leider sehr stark vertreten, stärken den Eindruck, man müsse Tiere ständig maßregeln und „deckeln“, damit ein harmonisches Zusammenleben überhaupt erstmal möglich ist.

Leider sind wir Menschen von Natur aus sehr bequem und somit für schnelle Lösungen sehr empfänglich. So genießen diese Trainer:innen leider hohen Zuspruch und wachsende Beliebtheit.

Um dem etwas entgegenzusetzen, das Wissen um bedürfnisgerechtes Training weiter zu verbreiten und bekannter zu machen, muss man heutzutage augenscheinlich online sehr präsent sein und den Menschen einfach ZEIGEN, dass es funktioniert.

Ich weiß durch meine tägliche Arbeit mit meinen Kund:innen, die oft aus der aversiven Schiene kommen und damit nicht weitergekommen sind, dass sie den Umgang mit ihrem Tier nicht schön fanden, dass das (Bauch- )Gefühl dabei immer eher „schlecht“ war, sie jedoch dachten, so müsse es halt sein und anders ginge es nicht. Meine Kund:innen sind immer überglücklich und erleichtert, wenn sie bemerken, dass es auch freundlich geht.

5. Was waren dabei die größten Hürden für dich?

Ideen für Themen hätte ich, wie erwähnt, aus der Verhaltensberatung mit meinen Kund:innen genügend auf der Agenda. Meine größten Hürden waren und sind stellenweise noch immer die fehlenden Besipielvideos zu speziellen Themen. Ich habe Unmengen an passenden Videos aus den Einzeltrainings, Kursen, Workshops…jedoch erhalte ich sehr oft leider die Zustimmung meiner Kund:innen für die Nutzung nicht. Die Hemmung, Teil eines Webinars oder Kurses zu sein, ist hier in der Voreifel leider noch sehr verbreitet. Mit dem eigenen Tier hat man viele der Probleme nicht oder vielleicht auch schon zu gut trainiert, weshalb es dann schwierig ist, die benötigten Beispielvideos mit ihm zu drehen.

6. Was begeistert dich daran und was sind für dich die größten Vorteile?

Für mich persönlich sehe ich, wie schon erwähnt, den großen Vorteil, eine breitere Masse mit meinem bedürfnisgerechten Training zu erreichen. Vor Ort bin ich mit meiner Verhaltensberatung auf einen Radius von ca. 35 km beschränkt, während ich online ein viel größeres Publikum, auch weiter weg, erreichen und unterstützen kann. Außerdem kann man z.B. Theorie-Einheiten wunderbar von zuhause, auf dem Sofa mit einer Tasse Kaffee oder Tee begehen.

Onlinetraining ist absolut unabhängig von Wetter oder Verkehr.

Neben den zahlreichen Präsenz-Seminaren (außerhalb der Pandemie), bilde auch ich mich gerne zusätzlich online fort. So hat man eine größere Auswahl an interessanten Themen, ohne ständig durch ganz Deutschland oder gar ins Ausland fahren zu müssen, um favorisierte Referenten erleben zu dürfen.

7. Erzähle uns doch etwas zu deinem Unternehmen! Was bietest du an? Welches Thema? Welche Arten von Produkten? Warum hast du dich genau für diese Art digitaler Produkte entschieden?

Ich bin Verhaltensberaterin, spezialisiert auf Hunde, Katzen und Pferde.

„Offline“ biete ich vor allem Verhaltensberatung in Form von Einzeltrainings an und gebe Kurse für z.B. Welpen und Junghunde oder Tagesworkshops zu speziellen Themen wie Rückruf, Leinenführigkeit oder Leinenaggression.

Durch Corona habe ich allerdings auch das Onlinetraining für mich entdeckt und möchte weiterhin gerne vermehrt die Verhaltensberatung online anbieten. Jedoch musste ich feststellen, dass die Bereitschaft dazu, zumindest hier in der Voreifel, leider noch in den „Babyschuhen“ steckt.

Deswegen arbeite ich derzeit weitere Online-Kurskonzepte aus. Der Welpenkurs ist ja bereits erhältlich.

Auch einige Webinare im Bereich Hund sind schon fast fertig, wovon einer ebenfalls schon erhältlich ist. Demnächst möchte ich gerne auch Webinare im Bereich Katzen- und Pferdetraining folgen lassen.

Ich habe mich erst einmal für die Variante der Selbstlern-Produkte entschieden, weil ich in einer Umfrage unter meinen Kund:innen das Feedback erhielt, dass sie viel Wert darauf legen, online eben keinen Termindruck zu haben, dass sie sich das Material gerne selbst einteilen und so anschauen und trainieren möchten, wie es in den eigenen zeitlichen Rahmen passt.

8. Bist du auch offline aktiv oder ausschließlich online? Falls du beides anbietest, wie schaffst du eine Verbindung?

Ich bin sowohl offline als auch (hoffentlich bald etwas mehr online) aktiv.

Die Verbindung schaffe ich, indem meine Webinare thematisch z.B. eine weitere theoretische Fortbildung für meine Kurs-Kund:innen sein kann.

Viele wichtige Themen werden in den verschiedenen Kursen und Webinaren in den unterschiedlichsten Zusammenhängen immer wieder erwähnt und vertieft, sodass sich in allem dann ein ganzheitliches Bild ergibt.

9. Inwiefern hat sich in deinem Leben etwas verändert dadurch, dass du online aktiv bist?

Bisher leider noch nicht signifikant, da ich noch in den Vorbereitungen bzw. Ausarbeitungen stecke

10. Was sind deine größten Learnings daraus?

Online-Kurse sind zeitaufwändiger als Kurse vor Ort. Allerdings macht die Erstellung (mir) deswegen nicht weniger Spaß.

Eins habe ich jetzt schon gelernt: Als nächster Schritt kommt Werbung, Werbung, Werbung für meine Online-Produkte

11. Welche persönlichen Eigenschaften waren für dich am wichtigsten, um den Schritt zu machen, auch digital aktiv zu sein?

Mir hat es schon sehr geholfen, dass ich technisch ein kleiner „Nerd“ bin und privat gerne filme und fotografiere. Ich arbeite generell viel am PC und auch z.B. mit Photoshop. Ich kann mich schnell in neue Programme einarbeiten und habe da auch Spaß dran. Gerade arbeite ich mich z.B. in Adobe Premiere zur Videobearbeitung ein, damit ich meine Webinare für die Kund:innen ansprechend zusammenschneiden kann

Ich denke, dass ist schon ein großer Vorteil, wenn man Produkte online anbieten möchte. Zumindest nimmt es die Angst vor der technischen Hürde.

12. Worauf möchtest du in deinem Berufsleben auf keinen Fall verzichten? Was brauchst du in deinem Arbeitstag unbedingt?

Erfolgserlebnisse meiner Kund:innen, denn dafür arbeite ich ja

13. Was ist dein persönlicher Ausgleich zum Job?

Puh. Ich bin leider sehr schlecht im „Abschalten“. Einen richtigen Ausgleich habe ich nicht.

Allerdings habe ich mir nach 5 Jahren der Selbstständigkeit und 6-Tage- Woche endlich selbst zugestanden, dass ich das Wochenende immer frei habe und da Familienzeit an erster Stelle steht Das war ein großer Schritt für mich.

14. Dein Tipp für den Start ins digitale Business

Einfach machen Nicht lange vor sich herschieben…Themen sammeln, grob inhaltlich sortieren was man vermitteln möchte und einfach loslegen.

Bei mir sortiert sich nach und nach auch immer mal wieder etwas neu, weil man beim „Machen“ einfach Erfahrungen sammelt und diese direkt mit einfließen lassen kann. Egal ob es um die Technik oder thematische Strukturierung geht.

Du möchtest mehr zu Jessica und ihren Produkten erfahren? Hier findest du sie!

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